Dienstag, 18. Juli 2006

...

doch mehr geworden als geplant... aber ich denke, die paar leute, die diese seite kennen, halten das aus. (und von den paar wenigen, die sie kennen, lesen ja vermutlich noch viel weniger hie und da mal hier vorbei...)

so gesehen langweilts ja hoffentlich fast niemanden...

Kristalle

Leise funkeln zwei sternklare Kristalle
bahnen einen Weg durch die dunkelste Nacht.
Die volle Leere der großen Sehnsucht,
der Spiegel, der diesen Schein sucht.
Jetzt, wo sie schlafen, sie schlafen alle
ist die Welt bereit, zu schauen die wahre Pracht.

Das Scheinen der sternklaren Kristalle,
weckt mich auf aus einem tiefen Traum.
Du, Einsamkeit, hast heute ausgeschrieben,
schönere Gefühle sind endlich bei mir geblieben.
Jetzt, wo sie schlafen, sie schlafen alle
ist er voll von dem Anblick, erfüllt ist der Raum.

Es funkeln noch die sternklaren Kristalle,
sie scheinen durch die mondfahlen Scheiben.
Vertrieben die Schwermut, verjagt die Schatten,
Gekommen die Tauben, verlassen die Ratten.
Jetzt, wo sie schlafen, sie schlafen alle
bitt ich das Strahlen, noch lange zu bleiben.

Die Helligkeit der sternklaren Kristalle,
lässt mich nicht schlafen, hält mich im Hier.
Das Suchen und Finden, das ganz große Glück,
es zieht mich vom Sinken zum Steigen zurück.
Jetzt, wo sie schlafen, sie schlafen alle,
Endlich, zu dieser Stunde, bist du ganz dicht bei mir.



(30.12.04 - an K.)

Ich weine mich in die Nacht

Ich weine mich in die Nacht,
in das weite, endlose, tiefe Schwarz,
sie nimmt mich auf in ihre Macht,
heftet mich fest, mit klebrigem Harz.

Ich weine mich in die Nacht,
sie will meine Tränen, sie will sie ganz,
aus ihnen werden Salzspiegel gemacht,
in denen schimmert ihr erhabener Glanz.

Ich weine mich in die Nacht,
und ihre samtenen, dunklen Hände,
berühren mich, geben mir Ohnmacht,
die bei mir bleibt, bis an das bittere Ende.

Ich weine mich in die Nacht,
suche ein Versteck ganz tief in ihr,
dort, wo die Welt gewiss niemals lacht,
fühle ich endlich mich nahe mir.

Ich weine mich in die Nacht,
tauche tief ein in das endlose Meer,
genieße die dunkle, die große Pracht,
die Dunkelheit gibt mich nicht her.

Ich weine mich in die Nacht,
am Morgen sollte ich fröhlich sein,
wenn ich nur wüsste, wie man das macht,
so bin ich es trotzdem – alleine zum Schein.

Ich weine mich in die Nacht,
ganz leise verstummen die Tränen,
die Traurigkeit sitzt an der Kante und lacht,
sie lacht über alle, die sich glücklich wähnen.

Ich weine mich in die Nacht…



(18.1.05 - "an" K.)

Glasherz

Glas splittert,
Kristalle tanzen wild,
Scherben hüpfen im Kreis,
Licht bricht sich nicht mehr,
der Regenbogen erlischt,
ein Nebel aus hellem Staub geht nieder,
fein gemahlen, gründlich zerstört,
der helle Klang der zarten Explosion
hallt als Todesruf noch nach,
die Splitter dringen ins Fleisch,
bringen das Blut hervor,
das Blut, das sie zu pumpen hatten,
als es noch nicht schwarz war,
kein Zurück mehr, Scherben –
Stirb wohl, mein Herz.


(24.1.05 - "an" K.)

Winter kommt

Die Wärme verliert sich in der Bedeutungslosigkeit,
Blätter stürzen verfault die Bäume hinab,
der Schneefall weiß, dass es für ihn an der Zeit,
es frieret auf Erden jetzt Frau und auch Mann.

Die Tage werden kürzer, die Sonne scheint nicht,
eiskalte Strahlen durchdringen die Welt
in tiefen Schlaf fallet der Wald, mancher Ast bricht,
der Sommer muss loslassen, was er noch hält.

Hart streicht der raue Wind über sterbendes Grün,
tötet die Wiesen, die Fluren, die Auen,
die wärmenden Winde der Sommerzeit müssen weiter ziehen
die Menschheit muss wieder den Winter anschauen!


Dies alles trägt sich in mir im höchsten Sommer zu,
die Erklärung dafür, oh strafender Winter, bist du.



(2.1.05 - an K.)

Winter vergeht

Die Kälte verliert sich in der Bedeutungslosigkeit,
Blätter steigen grünend die Bäume hinan,
der Schneefall vergisst, dass es für ihn an der Zeit,
es frieret auf Erden nicht Frau und nicht Mann.

Die Tage werden länger, die Sonne scheint mild,
wärmende Strahlen durchdringen die Welt
aus tiefem Schlaf erwachet der Wald und sein Wild,
der Winter muss los lassen, was er noch hält.

Sanft streichelt der laue Wind über tauendes Grün,
belebt die Wiesen, die Fluren, die Auen,
die eisigen Winde der dunklen Zeit müssen weiter ziehen
die Menschheit kann endlich den Frühling schauen!


Dies alles trägt sich in mir im tiefsten Winter zu,
die Erklärung dafür, mein süßer Sommer, bist du.



(30.12.04 - an K.)

Wünsche

Keine Enttäuschung mehr spüren.
Zu dritt sein, mit der Melancholie.
Die Einsamkeit abschütteln.
Aus tiefem Wasser auftauchen.
Erschöpft in Arme sinken.
Fallengelassen gefangen werden.
Liebende Wärme empfangen.
Sich in glänzenden Augen spiegeln.
Vertraute Hände in den eigenen fühlen.
Mit Tränen eine Schulter benetzen.
Keinen Grund zum Weinen haben.
Gefühle an den Menschen verschenken.
Ausbrechen aus dem Alltag.
Das Dasein in vollen Zügen genießen.
Traurige Lieder mit trockenen Augen hören.
An die Gefahr der Trennung denken können.
Die Größe des gemeinsamen Glücks erleben.

Mensch sein.
Geliebt werden.
Leben.
Lieben.



(25.10.2004)

...

ich habe heute beschlossen, hier auch ältere texte von mir reinzustellen. beim durchlesen habe ich festgestellt, dass mir einige überhaupt nicht mehr gefallen, andere allerdings immer noch lesbar und wahr sind...

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