Ich weine mich in die Nacht

Ich weine mich in die Nacht,
in das weite, endlose, tiefe Schwarz,
sie nimmt mich auf in ihre Macht,
heftet mich fest, mit klebrigem Harz.

Ich weine mich in die Nacht,
sie will meine Tränen, sie will sie ganz,
aus ihnen werden Salzspiegel gemacht,
in denen schimmert ihr erhabener Glanz.

Ich weine mich in die Nacht,
und ihre samtenen, dunklen Hände,
berühren mich, geben mir Ohnmacht,
die bei mir bleibt, bis an das bittere Ende.

Ich weine mich in die Nacht,
suche ein Versteck ganz tief in ihr,
dort, wo die Welt gewiss niemals lacht,
fühle ich endlich mich nahe mir.

Ich weine mich in die Nacht,
tauche tief ein in das endlose Meer,
genieße die dunkle, die große Pracht,
die Dunkelheit gibt mich nicht her.

Ich weine mich in die Nacht,
am Morgen sollte ich fröhlich sein,
wenn ich nur wüsste, wie man das macht,
so bin ich es trotzdem – alleine zum Schein.

Ich weine mich in die Nacht,
ganz leise verstummen die Tränen,
die Traurigkeit sitzt an der Kante und lacht,
sie lacht über alle, die sich glücklich wähnen.

Ich weine mich in die Nacht…



(18.1.05 - "an" K.)

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